Ein leerer Stuhl,im Licht gefangen
doch du,du bist schon vorgegangen
Deine Worte,deine Taten
Deine Hoffnung und dein Mut
Selbst im tiefsten,dunklen Kerker
dachtest du,alles wird gut
Dein Name der ist dort verboten
wo du lebtest,liebtest,starbst
Wolltest niemals ruhen lassen
was sie taten,was sie tun
Verleugnung,Folter,bis aufs Blut
Denunzierung und Verdrängung
während man dein Foto zeigt
konnten niemand daran hindern,dass dein Werk im Kopfe bleibt
Ein leerer Stuhl und tiefe Trauer
und auch eine Menge Wut
Es tut weh,das sagen zu müssen,doch leider wurd nicht alles gut
Dein Lächeln und dein Stil zu schreiben machte Ihnen Furcht auf Dauer
Deine Liebe für die Deinen und dein Land
waren Ihnen ein Dorn im Auge
Und so entfernten sie dich kurzerhand
3 Jahre ist das ganze her
Außer dir spricht keiner mehr
von den Dingen die geschahen
begannen dein Werk zu verscharn
Auch die Stadt auf dieser Insel
wird zu Ihrer mit den Jahren
Ihre Werte,ihre Dogmen
zwingen sie den Menschen auf
Doch auch in dieser dunklen Stunde
Leuchte unsre Kerzen auf
Langsam kommt aus ihrem Reich der Mitte
eine Stille durch die Tritte
ihrer stumpfen Untertanen
Gelb und Rund
Sind alle Waffen
die wir haben
die wir schaffen
Tränengas und Pfefferspray
Ist der Regen unsrer Zeit
Nur ein Helm und Leinentücher schützen uns an Ohr und Mund
Auch wenn sie es verhindern wollen
tun wir unsere Meinung kund
Denn dein Erbe bleibt bestehen
(In Erinnerung an Liu Xiaobo, chinesischer Schriftsteller, Systemkritiker und Menschenrechtsaktivist,1955-2017)