Halbtagsjob mit zwölf Wochen Urlaub bei vollem Gehalt und hoher Rente? Gleich nach Arbeitsschluss um halb Zwei die Hornbrille ablegen und den Dutt lösen (sie) bzw. die kreidebefleckten Kordhosen und den karierten Schlabberpulli (er) gegen Sonnenbrille und Tennisschläger eintauschen (beide)? „Ah, ihr seid Lehrer? Dann habt ihr ja vormittags recht und nachmittags frei. Habt ihr sonst nix gelernt?!“
Solche und ähnliche Klischees werden von Außenstehenden auch heute noch viel öfter über Menschen in Lehrberufen geäußert, als diese es sich selbst wünschen würden. Wenn Lehrkräfte sich, z. B. in einer Smalltalk-Situation, zusätzlich noch als Lehrende im Zweiten Bildungsweg zu erkennen ergeben, ist oft die erste Reaktion, die ihnen entgegenschlägt: „Ach, erwachsene Lerner, die sind ja freiwillig da, das ist ja cool!“, womit dann unausgesprochen – aber häufig mitgedacht – bleibt: „Der Job macht sich ja ganz von allein, du hast’s doppelt gut.“
Doch wie sieht der Arbeitsalltag von Lehrpersonen im Zweiten Bildungsweg nun wirklich aus? Was sind das für Menschen, wie und warum sind sie Lehrer oder Lehrerin im Zweiten Bildungsweg geworden? Vielleicht aber am wichtigsten: Wie füllen sie ihre Rolle im Umgang mit erwachsenen Lernenden aus und wie schätzen sie dieses Verhältnis selber ein? Wir geben euch Antworten auf diese Fragen und zeigen in unserem Feature, wie vier echte Pädagogen am Kolleg tatsächlich arbeiten. Lernt sie näher kennen und erfahrt, was für sie wichtig ist und wie sich ihr Berufsverständnis von Lehrkräften des Ersten Bildungswegs unterscheidet. Mit unseren Texten, Audio-Snippets und Zitaten.
Lernt im ersten Teil unseres Features Herrn Kube besser kennen. in Teil zwei bringen wir euch Frau Sander etwas näher. Den Abschluss machen dann Herr Hoyer und Herr Lehmann, die wir gemeinsam für euch porträtiert haben.